Ersatzstrom oder Notstrom: was ist der Unterschied, was muss beachtet werden?

Einleitung

Herzlich willkommen bei unserem umfassenden Leitfaden zu Notstrom, Ersatzstrom und Solaranlagen! In diesem Artikel werden wir alle wichtigen Aspekte beleuchten, die bei der Installation und dem Betrieb zu beachten sind. Wir möchten Ihnen helfen, das Beste aus beiden Welten zu nutzen, indem Sie erneuerbare Energien nutzen und gleichzeitig eine zuverlässige Not- bzw. Ersatzstromversorgung für Ihr Zuhause oder Ihr Unternehmen gewährleisten.

Was ist der Unterschied zwischen Not- & Ersatzstrom?

Notstrom bedeutet, im Falle eines Stromausfalls wird eine ausgewählte Steckdose im Haus weiterhin mit Strom versorgt.

Ersatzstrom hingegen kann, solange die Batterie oder die Leistung der Solaranlage dies zulassen, ihr ganzes Haus im Notfall mit Strom versorgen. Das ist entsprechend aufwendiger, kostenintensiver, aber im Fall der Fälle auch von größerem Nutzen.

Achtung: das Umschalten der netzgekoppelten Anlage auf den Ersatzstrom kann ca. 30 Sekunden dauern, d. h. das Licht oder die Verbraucher gehen beim Stromausfall aus und wenn die Anlage umgeschaltet hat nach ca. 30 Sekunden wieder an.

Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), ist die komfortabelste, aber auch die teuerste. Wie der Name schon sagt, haben sie hier das oben angesprochene Problem nicht. Die Anlage liefert kontinuierlich Strom, ohne dass sie etwas vom Stromausfall mitbekommen.

Warum Not- & Ersatzstrom?

Bevor wir in die Details eintauchen, lassen Sie uns einen kurzen Blick auf die Bedeutung von Not-, Ersatzstrom- und Solaranlagen werfen. In Zeiten steigender Energiepreise und Umweltbedenken sind erneuerbare Energien wie Solarenergie von großer Bedeutung. Solaranlagen nutzen die Kraft der Sonne, um saubere und grüne Energie zu erzeugen, was nicht nur die Umwelt schont, sondern auch Ihre Stromrechnungen reduziert.

Not- & Ersatzstromanlagen hingegen sind unverzichtbar, wenn es wichtig ist, einen reibungslosen Betrieb aufrechtzuerhalten, insbesondere wenn sie sensible bzw. kritische elektrische Geräte betreiben, kann eine instabile Stromversorgung fatale Folgen haben. Durch den Einsatz einer Notstromanlage können Sie den Betrieb wichtiger Geräte aufrechterhalten, wie beispielsweise Kühl- und Heizsysteme oder wichtige Produktionsmaschinen. Wenn sie kritische Verbraucher haben wie medizinische Geräte, kann eine unterbrechungsfreie Stromversorgung unverzichtbar sein, um im Notfall Menschenleben zu retten.

Die Vorteile von Solaranlagen mit Not- & Ersatzstromfunktion

Solaranlagen mit integrierter Not-, bzw. Ersatzstromfunktion bieten eine herausragende Lösung, um die Vorteile beider Systeme zu vereinen. Hier sind einige der Hauptvorteile:

1. Unabhängigkeit von Stromversorgern

Mit einer Solaranlage und Not-, bzw. Ersatzstromfunktion sind Sie unabhängig von Stromversorgern und können Ihren eigenen sauberen Strom erzeugen und selbst verbrauchen, auch wenn Ihre Nachbarn im Dunklen sitzen. Sie sind nicht mehr allein von den Strompreisen und möglichen Stromausfällen abhängig. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, schaltet ihre Anlage auf Not-, bzw. Ersatzstrom um und ihre elektrische Anlage läuft dann weiterhin mit Strom von ihrer Solaranlage oder Nachts, mit Strom aus der Batterie.

2. Umweltfreundlich und nachhaltig

Solarenergie ist eine erneuerbare Energiequelle, die keinerlei schädliche Emissionen verursacht und somit die Umwelt schont. Indem Sie auf Solarstrom umsteigen, leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit.

3. Energieautarkie

Mit einer gut dimensionierten Solaranlage können Sie fast Ihren gesamten Strombedarf abdecken und sogar überschüssige Energie ins Stromnetz einspeisen. Dadurch könnten Sie zu einem Prosumer werden und von Einspeisevergütungen profitieren.

Planung und Dimensionierung einer Solaranlage mit Not-, bzw. Ersatzstromfunktion

1. Energiebedarf ermitteln

Bevor Sie eine Solaranlage mit Not-, bzw. Ersatzstromfunktion installieren, ist es wichtig, Ihren durchschnittlichen und maximalen Energiebedarf zu ermitteln. Dies hilft Ihnen, die geeignete Größe und Kapazität der Solaranlage festzulegen, um Ihren Bedarf zu decken.

2. Batteriespeicher wählen

Für die Notstromfunktion ist ein zuverlässiger Batteriespeicher entscheidend. Die Batterie sollte ausreichend Kapazität haben, um Ihren Energiebedarf während Stromausfällen zu decken. Um im Notfall auch Strom im Speicher zu haben, müssen diese etwas größer dimensioniert werden.

3. Wechselrichter auswählen

Der Wechselrichter wandelt den von den Solarzellen erzeugten Gleichstrom in den für den Haushaltsgebrauch benötigten Wechselstrom um. Achten Sie auf einen qualitativ hochwertigen Wechselrichter, der die Anforderungen Ihrer Anlage erfüllt. Der Wechselrichter ist das Herz ihrer Anlage und schaltet je nach Wechselrichter unterschiedlich schnell auf Not-, bzw. Ersatzstrom um.

Was muss beachtet werden?

Die Installation einer Solaranlage mit Not-, bzw. Ersatzstromfunktion erfordert Fachwissen und Erfahrung. Es ist ratsam, einen zertifizierten Fachmann hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass die Anlage ordnungsgemäß installiert wird und alle Bauteile darauf ausgelegt sind, besonders der Wechselrichter, eventuell brauchen Sie zusätzliche Bauteile wie eine Notstrombox. Vor allem ihr Netz zu Hause, sprich wie ihr Haus verkabelt ist, spielt eine große Rolle, was die Kosten und die Umsetzung angeht. Wartung und Überprüfung sind ebenfalls wichtig, um die Effizienz und Langlebigkeit Ihrer Anlage zu gewährleisten.

Nachdem nun die zahlreichen Vorteile beleuchtet wurden, kommt jetzt noch das große ABER.

Aber,

damit sie eine Solaranlage mit Not-, bzw. Ersatzstromfunktion installieren können, muss ihr Stromnetz im Haus dafür geeignet sein. Ist das nicht der Fall, können die Kosten für den Umbau sehr hoch werden. Auch sollten sehr große elektrische Verbraucher, wie Wärmepumpe, Wallbox, Heizstab etc. pp. nicht über den Notstrom laufen, da sonst die Batterie sehr schnell leer ist oder die Solaranlage und der Speicher überdimensional groß sein müssen, da Sie sonst nach kurzer Zeit im Dunklen sitzen.

Fazit

Die Kombination von Solaranlagen und Not-, bzw. Ersatzstromfunktion ist eine Lösung für eine nachhaltige und zuverlässige Energieversorgung. Zusätzlich Funktionen, bedeuten immer auch zusätzlichen Aufwand. Der Elektriker muss sich ihre elektrische Anlage genau ansehen, um eine Aussage treffen zu können, ob eine Notstromfunktion einfach so möglich ist. Um wirklich autark zu sein, bedarf es neben dem Umbau ihres Zählerkastens auch zusätzlich Speicher, das alles kann sehr kostspielig werden und sollte deshalb im Voraus gut geplant werden.

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